Identifikationsproblem
Abbildung 1
Mit der roten Funktion N wird die Nachfrage elastischer geschätzt als sie tatsächlich ist. Die wahren Funktionen sind zu sehen, wenn Sie das Diagramm anklicken.

Aus den drei Beobachtungen A, B und C aus den Jahren 1, 2 und 3 wird die Nachfragefunktion N mit ihrem plausiblen, typisch fallendem Verlauf geschätzt. Die Beobachtungen sind aber u. U. nicht ausschließlich auf eine Verlagerung der Angebotsfunktion zurückzuführen. Nur in diesem Fall wäre die rot eingezeichnte Kurve tatsächlich die gesuchte Nachfragefunktion.

Wenn Sie Sie das Diagramm anklicken, sehen Sie, daß A, B und C Marktgleichgewichte bei unterschiedlichen Angebots- und Nachfragefunktionen A1-N1, A2-N2 und A3-N3 sind. Die rote Kurve N ist eine Verbindungslinie dieser Gleichgewichte, die in der Richtung A-B-C zeigt, wie sich Preise und Mengen im Zeitablauf entwickelt haben. Nachfrage und Angebot haben im Zeitablauf zugenommen. Könnte man sich darauf verlassen, daß der Trend anhält, wäre das natürlich auch eine interessante Information. Die Kurve N ist aber keine Nachfragefunktion - auch wenn dies oft behauptet wird. Sie ist eine Verbindungslinie von Marktgleichgewichten. Die korrekten Achsenbezeichnungen müssten "Gleichgeweichtspreis" und "Zeit" heißen.