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Gesetz der Nachfrage I
2.1.1 Die Budgetgerade
Offenbarte Präferenzen

Es wird ein Haushalt betrachtet, der sein Einkommen $E$ für die beiden Güter $X$ und $Y$ ausgibt. Das Gut $X$ kostet je Einheit $p_x$, $Y$ kostet je Einheit $p_y$. Welche Gütermengen $x$ und $y$ kann der Haushalt mit seinem Einkommen erwerben?

Es wird ein Haushalt betrachtet, der sein Einkommen in Höhe von 1000  für die beiden Güter $X$ und $Y$ ausgibt. Das Gut $X$ kostet je Einheit 5 , $Y$ kostet je Einheit 4 . Welche Gütermengen $x$ und $y$ kann der Haushalt mit seinem Einkommen erwerben?

Wenn der Haushalt sein gesamtes Einkommen für $X$ verausgabt, kann er $x^{max} = \frac{E}{p_x}$ Einheiten $X$ kaufen.

Wenn der Haushalt sein gesamtes Einkommen für $X$ verausgabt, kann er $200 = \frac{1.000}{5}$ Einheiten $X$ kaufen.

Wenn der Haushalt sein gesamtes Einkommen für $Y$ verausgabt, kann er $y^{max} = \frac{E}{p_y}$ Einheiten Y kaufen.

Wenn der Haushalt sein gesamtes Einkommen für Y verausgabt, kann er $250 = \frac{1.000}{4}$ Einheiten $Y$ kaufen.

Die Ausgaben $A_x$ für Gut $X$ betragen $p_x \cdot x$. Die Ausgaben $A_y$ für Gut $Y$ betragen $p_y \cdot y$. Wenn der Haushalt sein gesamtes Einkommen für die beiden Güter ausgibt, muss die Summe der Ausgaben gleich dem Einkommen sein:

$A_x + A_y = \\ p_x \cdot x + p_y \cdot y = E \tag{1}$

Die Ausgaben $A_x$ für Gut $X$ betragen $5x$. Die Ausgaben $A_y$ für Gut $Y$ betragen $4y$. Wenn der Haushalt sein gesamtes Einkommen für die beiden Güter ausgibt, muss die Summe der Ausgaben gleich dem Einkommen sein:

$5x + 4y = 1.000 \tag{1}$

Gleichung [1] heißt Budgetgerade. Sie lässt sich grafisch im Güterdiagramm (Abb. 1, Abb. 2) darstellen, an dessen Achsen die Gütermengen $x$ und $y$ abgetragen werden. Um die Budgetgerade einzeichnen zu können, wird Gleichung [1] nach y aufgelöst:*

$$y = {E \over {{p_y}}} - {{{p_x}} \over {{p_y}}} \cdot x \tag{2}$$

$$y = 250 -1,25 x \tag{2}$$

Abbildung 1
Die Budgetgerade zeigt an, welche Güterbündel der Haushalt bei gegebenen Preisen und Einkommen kaufen kann. Ihre Steigung bestimmt sich aus dem Preisverhältnis der Güter.
Abbildung 2
Im Zahlenbeispiel kann der Haushalt mit seinem Einkommen in Höhe von 1000  maximal 200 Güter \(X\) oder 250 Güter \(Y\) kaufen. Er würde sein Einkommen auch dann genau verausgaben, wenn er \(x = 100\) und \(y = 125\) Einheiten kaufen würde (Güterbündel R).

Die (absolute) Steigung der Budgetgerade entspricht dem Preisverhältnis der beiden Güter. Jeder Punkt auf der Budgetgerade zeigt ein Güterbündel, das sich der Haushalt von seinem Einkommen kaufen kann. Da unterstellt wird, dass der Haushalt sein Einkommen vollständig ausgibt, muss er sich auf der Budgetgerade befinden.

Würde abweichend angenommen, das Einkommen $E$ sei die maximal für Konsumausgaben zur Verfgung stehende Summe, dann ließe sich anstelle der Budgetgerade eine Budgetrestriktion formulieren:

$$A_x + A_y = p_x \cdot x + p_y \cdot y \leq E \tag{3}$$

Auf der Budgetgerade wäre die Gleichung erfüllt, unterhalb der Budgetgerade liegen Güterbündel für die der Haushalt sein Einkommen nicht vollständig ausgeben müsste. Die gelbe Fläche in Abb. 3 mit ihrem Rand zeigt den Budgetraum. Er enthält alle Güterbündel, die sich der Haushalt mit seinem Einkommen leisten könnte. Güterbündel außerhalb des Budgetraumes wie P, das die Mengen $x_P$ und $y_P$ enthält, sind bei gegebenem Einkommen und gegebenen Preisen für den Haushalt nicht erreichbar.

Abbildung 3
Alle Güterbündel im Budgetraum und auf seinem Rand kann der Haushalt mit seinem Einkommen erreichen. Das durch P angezeigte Güterbündel kann der Haushalt nicht bezahlen.

Die Lage der Budgetgerade verändert sich, wenn sich das Einkommen oder einer der Preise verändert:

Abbildung 4
Der gelbe Term der Budgetgleichung findet sich im Diagramm als Ordinatenschnittpunkt. Der grüne Term ist der Tangens des Steigungswinkels.

Die Budgetgerade wird ausschließlich durch reale Größen beeinflusst. Wenn man die Geldeinheiten 2  zu 1 umrechnet, beträgt im Zahlenbeispiel das Einkommen des Haushalts 500 (statt 1000), das Gut X kostet dann 2,50 (statt 5,00) und Y kostet 2 (statt 4). Die Budgetrestriktion ändert sich dadurch nicht, denn die Währungseinheit kürzt sich heraus.

Eine unmittelbare Konsequenz ist, dass sich eine gleichmäßige Inflation (Einkommen und alle Preise steigen um den gleichen Prozentsatz) nicht auf die Lage der Budgetgerade auswirkt.

Man sagt auch, der Haushalt ist "frei von Geldillusion". Er lässt sich durch die absolute (nominale) Höhe des Einkommens und der Preise nicht täuschen.

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Beispiel zur Budgetgerade

Skizzieren Sie eine Budgetgerade für die beiden Güter. Stellen Sie die beworbene Änderung des Konsums unter der Annahme dar, dass der Stromverbrauch konstant bleibt.

Beispiel: Konstruktion der Budgetgerade - Schritt für Schritt